6. Januar 2013, Songtraveller
Für Rockpuristen gibt es wahrscheinlich keinen Spielraum. Gitarre, Drums, Bass. Mehr darf es nicht sein für eine gute Band. Doch der harte Kern weicht auf. Rockmusik kennt längst viele Instrumente. Wenngleich der Purist bei Keyboards gleich an Pop denkt, bei der Geige, pardon, bei der Fiddle gleich an Folk und bei der Flöte entweder an Weltmusik oder Jethro Tull, falls das nicht sowieso das gleiche ist.
Aber Cello? Darf das sein? Ja, es darf. Spätestens seit es einen Präzedenzfall namens Apocalyptica gibt. Mit ihrem Debütalbum, auf dem sie Metallica-Songs auf vier Celli spielen, sollte sich die Frage nach Celli und Rock erledigt haben.
Doch am Samstag Abend hat nicht Apocalyptica in Hamburg gespielt, sondern die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker. Und das muss doch Klassik sein, oder? Ja, aber nicht nur.
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8. November 2012, Songtraveller
Ich luge nicht, wenn ich sage, dass die gute alte Fabrik gestern einen Höhepunkt in einem an Höhepunkten reichen Jahr erlebt hat. Der Familie Popolski gastierte mit ihrer Live-Show in Altona und brachte den Hamburgern das Klischee polnischer Musikkultur nahe.
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4. Oktober 2012, Songtraveller
Nur eine Frage lässt Imanys Debütalbum offen: Wie gut ist sie live on stage? Heute Abend hat Imany die Frage in Hamburg beantwortet.
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23. September 2012, Songtraveller
Wenn man Live-Musik liebt und nicht ohne leben kann, ist es schwer, manchmal unerträglich, mitanzusehen, wie die großen Idole älter werden und ihr Karriereende näherrückt. Als John Lennon ermordert wurde war ich zehn und kein besonderer Beatles-Fan. Aber ich erinnere mich an die Betroffenheit meiner Schwester. “Jetzt werden sie niemals wieder zusammen auftreten.” Das liegt über 30 Jahre zurück, aber ich habe es nicht vergessen. Dass ich B.B.King mit 80 Jahren auf der Bühne gesehen habe, ist super, aber man kann das wohl nicht von jedem Musiker erwarten. Um es mit Jackson Browne zu sagen: All good things got to come to an end.
Heute freue ich mich über jede gute Band in meinem Alter oder – besser noch – die jünger ist als ich. Doch Musik, die man seit mehr als 30 Jahren hört, lässt sich nicht ersetzen.
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19. September 2012, Songtraveller
Ihre Stimme ist es. Sie lässt aufhören wenn man das Album zum ersten Mal einlegt. Sie führt die Hand zum Lautstärkeregler wenn man einen ihrer Songs im Autoradio hört. Alles dreht sich um diese Stimme.
Nicht, dass die Musik unwichtig wäre. Nein, sie ist genauso wichtig wie ein Rahmen, der ein Gemälde richtig in Szene setzen kann – oder eben nicht. Aber da die Musik nur die Umgebung für Imanys Stimme schafft, funktionieren die Songs im Studio genauso gut wie beim Konzertmitschnitt auf Youtube, nur von akustischer Gitarre begleitet. Wobei auch das Album weitestgehend akustisch instrumentiert ist. Eine behutsam eingesetzte E-Gitarre bildet die hörbare Ausnahme zwischen Percussions, akustischen Gitarren, Piano, Cello und weiteren Instrumenten auf The Shape Of A Broken Heart.
Rechtzeitig zur Deutschland-Tour habe ich das Album in die Finger bekommen. Wer wie ich von der ersten Singleauskopplung You Will Never Know angefixt wird, fragt sich sofort, ob der Rest auch so gut ist.
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13. September 2012, Songtraveller
In kleiner Halle und – wie es schien – vor eingeschworener Fangemeinde trat Suzanne Vega am Mittwoch in Hamburg auf. Nur von einem Musiker begleitet, erschien Vega auf der Bühne des gut gefüllten Knust. Zuletzt hab ich sie vor einigen Jahren mit Band in der Fabrik gesehen. Nun war ich gespannt, wie das Konzert in der kleinen Besetzung verlaufen würde.
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20. August 2012, Songtraveller
Ich mag Nick Hornby. Natürlich nicht den Menschen; den kenn‘ ich gar nicht. Aber man sagt das ja so. Ich meine seine Bücher, von denen ich ein paar gelesen habe, andere nur als Film kenne. Zu Letzeren zählt High Fidelity, ein Film, den ich hier bestimmt schon mehrfach erwähnt habe. Rob aus High Fidelity ist ganz sicher ein Seelenverwandter von mir. Also muss es sein „Erfinder“ Nick Hornby auch sein, dachte ich bisher. Doch heute habe ich mir 31 Songs von Nick Hornby gekauft.
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4. Juli 2012, Songtraveller
Gestern Abend spielte John Hiatt in der Hamburger Fabrik. Ich hatte mich vorher nicht informiert, ob er mit Band oder solo auftreten würde. Da es in den Programmübersichten nur „John Hiatt“ hieß, rechnete ich mit ihm solo auf der Bühne. Musikalisch habe ich einen ruhigen, folkigen Abend erwartet – only a man and his guitar. Weit gefehlt. Es wurde ein herausragendes Rock-Konzert.
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9. Juni 2012, Songtraveller
Miles Of Aisles
war mein erstes Joni Mitchell-Album. Ein Live-Mitschnitt, 1974 bei Asylum auf Doppel-Vinyl erschienen. Als ich das Album kaufte, wollte ich so eine Art Best of haben. Damals wusste ich nicht, dass ich mit der Platte weltweit Kontakte knüpfen würde. Selbst im Rotlichtviertel von Sydney.
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18. Mai 2012, Songtraveller
In den vergangenen zehn Jahren habe ich die Fabrik in Altona nicht so voll gesehen, wie heute Abend. Gefüllt bis zum buchstäblichen letzten (Steh)Platz. Für wen sind alle gekommen, für wen bin ich gekommen? Nur ein Mann mit seiner Gitarre: Billy Bragg.
Kann man über ein Billy Bragg-Konzert berichten, ohne über Politik zu schreiben? Kommt man – gerade in diesen Zeiten – ohne die Worte Kapitalismus und Gewerkschaft aus? Es ist zumindest schwer, wenn man nicht wesentliche Aspekte des Auftritts vernachlässigen möchte. Denn heute Abend war es in Hamburg nicht anders als schon früher: Bragg singt nicht nur, er kämpft, er protestiert.
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